annette horn photography
annette horn    photography

To feel comfortable in one's own skin - Sich in seiner Haut wohl fühlen

A series of nudes, the photographs were taken following an impulse and a questiion ..,, what do we women really look like, and do we, as we are, feel comfortable in our own skin? The photographs were first shown in the exhbition "Sehen und gesehen werden - to see and to be seen", at the Museum for Women's Culture, regional international, in Burgfarrnbach (Museum Frauen Kultur regional International, Burgfarrnbach).

Sich in seiner Haut wohl fühlen

Neue Arbeiten der Photographin Annette Horn

 

Die lange Geschichte der Kunst zeigt uns, dass sich Kunstschaffende aller Epochen bis heute mit der Darstellung des nackten Körpers auseinandersetzen. Dieser als „Akt“ bezeichnete Motivbereich leitet sich vom lateinischen „actus“ ab, was Handlung bedeutet. Denn die Künstler der Antike zielten darauf ab, die „Bewegungen“ des menschlichen Körpers von einer Positur in die andere zu studieren und sie wiedergeben zu können.

 

"Bewegung" – erweitert bis hin zum spirituellen Bewegtsein - ist das entscheidende Losungswort für die Arbeiten der Photographin Annette Horn. Eine Künstlerin, die sich in "bewegten Bildern" ausdrückt. Die in England geborene Künstlerin verweist hierzu auf ein eingängiges sprachliches Bild: Um eine „seelische Bewegung“ zu formulieren geht die englische Sprache den nur kurzen Schritt von "Motion" zu "Emotion".

 

Akt in der Photographie ist Gegenstand eines intensiven Sehens und Fühlens. Körperhaltung wie Körperoberfläche sind voller ästhetisch-optischer und inhaltlicher Informationen. So hat sich Annette Horn mit dem Thema Akt erst nach langen Jahren ihrer künstlerischen Praxis eingelassen. Der Weg durch die Motivgruppen führte sie vom Gegenständlichen und der Natur weiter zum Menschen, z.B. dem Ausdruckstanz und letztlich - respektvoll - zum Akt.

 

So hat die Künstlerin neu gelernt, Haltungen und Gestik in ihren Arbeiten zu ordnen. Die Erfahrung gemacht, dass sie auf die sinnlichen Qualitäten der Kunst bauen kann. Und neue Fragen entdeckt, wie etwa: Ist ein menschlicher Körper formal darstellbar wie eine Landschaft – die Haut als Oberfläche? Allein die Haut – ein Phänomen! Membran zwischen Innen und Außen. Metapher für Berührungen und Reize. Bühne für Spiele der Empfindungen. Spiegel der Seele, den Augen ähnlich.

 

Und sogar nützlich für ein Fazit: wenn man sich in seiner Haut wohl fühlt, ist ein Synonym dafür, dass jemand mit seiner Situation zufrieden ist. Diese Redewendung dürfen daher sowohl die Künstlerin sowie auch die dargestellten Frauen (allesamt Non-Models) für sich in Anspruch nehmen. Sie haben sich der Aufgabe gestellt und können sich nun gemeinsam mit der Künstlerin über das gut geratene Ergebnis der vorliegenden Arbeiten freuen.

 

Manfred Zeltner